Jeden Dienstag kommt sie für ein paar Stunden ins Hospiz Zum Guten Hirten und bindet im Wohnzimmer die schönsten, kreativsten Blumensträuße: Frauke, eine unserer zwei ehrenamtlichen „Blumenfrauen“. Das mit der „Blumenfrau“ habe sich so ergeben, ihr mache das einfach großen Spaß.
Ins Staunen gerät man, wenn die ausgebildete Trauer- und Sterbebegleiterin erzählt, wie sie Woche für Woche an ihr Grünzeug kommt: „Ich gehe durch Feld und Wald und sammel ein, was mir gefällt. Letztes Jahr habe ich von Juni bis Ende Oktober keine müde Mark ausgeben müssen. Ich ziehe einfach los, alleine oder in Begleitung meiner Tochter, meines Sohnes oder meines Hundes.“
Wenn Frauke im Wohnzimmer ihre mitgebrachten Blumen und Sträucher ausbreitet und sich an die Arbeit macht, stellt sich eine beruhigende, meditative Stimmung ein und man komme beim Thema Blumen immer schnell ins Gespräch. „Blumen sind für mich eine Form der Wertschätzung, aber auch der Aufmunterung. Und dann dieser schöne Raum: Es duftet nach Kaffee, es wird gespielt, man unterhält sich – das ist ein Zuhause.“
Sechs bis sieben Blumensträuße schafft Frauke jeden Dienstag. Auf Wunsch bekommen natürlich auch unsere Gäst*innen ein Exemplar. Auf die Frage, wie sie die Rolle der Ehrenamtlichen im Haus sehe, antwortet Frauke: „Wir bringen den Alltag, das ganz normale Leben, ins Hospiz.“