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Region Rotenburg (Wümme) unterzeichnet Charta zur Betreuung schwerstkranker Menschen

Publikum 1

Fei­er­li­che Ver­an­stal­tung im Buhr­feind­saal setzt Zeichen für Mensch­lich­keit und Würde

Rotenburg (Wümme). Mit einer fei­er­li­chen Ver­an­stal­tung im Buhr­feind­saal hat das Hospiz Zum Guten Hirten zusammen mit Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern aus der Region Rotenburg (Wümme) am Diens­tag­abend die Charta zur Betreuung schwerst­kran­ker und ster­ben­der Menschen in Deutsch­land unter­zeich­net. Damit bekennen sich alle gemeinsam offiziell zu den Leit­wer­ten der Hospiz- und Pal­lia­tiv­ar­beit: Würde, Mitgefühl und Teilhabe bis zuletzt.

Die Charta wurde von Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern aus Politik, Medizin, Kirche, Wirt­schaft und Gesell­schaft mit­ge­tra­gen. Sie beschreibt fünf zentrale Leitsätze – von einer ver­läss­li­chen medi­zi­ni­schen, pfle­ge­ri­schen, psy­cho­so­zia­len und spi­ri­tu­el­len Ver­sor­gung über qua­li­fi­zierte Fach­kräfte und enga­gierte Ehren­amt­li­che bis hin zu Forschung, Wei­ter­ent­wick­lung und einer offenen Haltung gegenüber Tod, Sterben und Trauer.

Johannes Stephens, Geschäfts­füh­rer der Hospiz Zum Guten Hirten gGmbH und der Emmaus Hospiz gGmbH, begrüßte rund 60 Gäste:

„Mit der Unter­zeich­nung setzen wir ein Zeichen für Mensch­lich­keit und Nähe – dafür, dass schwerst­kranke Menschen in Rotenburg und der Region nicht allein gelassen werden.“

Moderiert wurde die Ver­an­stal­tung von Heiko Kehr­s­te­phan, Vor­sit­zen­der des Roten­bur­ger Wirt­schafts­fo­rums. Musi­ka­lisch beglei­te­ten die Stadt­kan­to­rei Rotenburg und der Singer-Song­wri­ter Thorsten Finner den Abend.

In den Gruß­wor­ten betonten zahl­rei­che Red­ne­rin­nen und Redner die Bedeutung der Hospizarbeit:

  • Pastorin Sabine Ulrich, Geschäfts­füh­re­rin der Roten­bur­ger Werke, hob hervor, wie wichtig es sei, „klug zu werden im Blick auf den Tod – denn wer sich mit dem Sterben aus­ein­an­der­setzt, lernt das Leben neu zu schätzen“.
  • Pastorin Jutta Wendland-Park i.R., Vor­sit­zende der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung der Emmaus Hospiz gGmbH, griff die biblische Emmaus-Geschichte auf: „Beglei­tung kann Trauer in Hoffnung und Mut­lo­sig­keit in Zuver­sicht ver­wan­deln.“ Aus ihrer Hos­pi­z­er­fah­rung berich­tete sie: „Viele Gäste sagen: Ich bin hier an einem guten Ort. Und Zuge­hö­rige: Dieser Ort ist ein Segen.
  • Landrat Marco Prietz und Bür­ger­meis­ter Torsten Oestmann würdigten die regionale Bedeutung des Hauses für den gesamten Landkreis. Ins­be­son­dere betonten sie, dass der Landkreis Rotenburg (Wümme) mit den zahl­rei­chen hos­piz­lich und pal­lia­ti­ven Angeboten gut auf­ge­stellt ist.
  • Priv.-Doz. Dr. med. David Heigener, Chefarzt für Pal­lia­tiv­me­di­zin und Pneu­mo­lo­gie am Aga­p­le­sion Dia­ko­nie­kli­ni­kum, sowie Daniel de Vas­con­ce­los, Vor­stands­mit­glied im Hospiz- und Palliativ-Verband Nie­der­sach­sen, betonten den Bedarf an flä­chen­de­cken­den Versorgungsstrukturen.

Einen beson­de­ren Impuls setzte Dr. med. Rainer Prönnecke, Vor­stands­vor­sit­zen­der des Lan­des­stütz­punk­tes Hospiz- und Pal­lia­tiv­ar­beit. Er sprach über die Rolle der Hos­piz­ar­beit bei der Prä­ven­tion von Sui­zid­ge­dan­ken am Lebens­ende und über die Kraft mensch­li­cher Zuwendung.

Moderator Kehr­s­te­phan fasste den Abend mit einem Zitat zusammen:

„Wie zivi­li­siert eine Gesell­schaft ist, zeigt sich darin, wie sie mit den Menschen am Anfang und am Ende eines Lebens umgeht.“

Am Ende der Ver­an­stal­tung unter­zeich­ne­ten zahl­rei­che Orga­ni­sa­tio­nen und Pri­vat­per­so­nen die Charta ebenfalls – als gemein­sa­mes Bekennt­nis zu Würde und Mensch­lich­keit. Zu den Erst­un­ter­zeich­nern gehören unter anderem das Ev.-luth. Dia­ko­nis­sen-Mut­ter­haus Rotenburg (Wümme) e.V., die Stadt Rotenburg (Wümme) mit Bür­ger­meis­ter Torsten Oestmann sowie der Landkreis Rotenburg (Wümme) mit Landrat Marco Prietz, das Aga­p­le­sion Dia­ko­nie­kli­ni­kum Rotenburg, das Roten­bur­ger Wirt­schafts­fo­rum, die Ambulante Hos­piz­ar­beit Fidelius, die Aller-Weser-Klinik gGmbH, der Emmaus Ambu­lan­ter Hos­piz­dienst, die Gemeinde Bothel, die SPD-Kreis­tags­frak­tion, die Ver­si­che­rer im Raum der Kirchen, die SPD Rotenburg (Wümme), Orts­bür­ger­meis­ter Henning Poppe (Waffensen), der Kreis­ver­band der Land­frauen Rotenburg (Wümme), der Nord­deut­sches Landvolk Kreis­ver­band Rotenburg-Verden, die Roten­bur­ger Werke der Inneren Mission gGmbH, die Cohn-Scheune e.V., der Rotary Club Rotenburg (Wümme), die Hos­piz­hilfe Achim und die Stiftung Leben und Arbeiten,

Weiterhin haben an diesem Abend 43 Pri­vat­per­so­nen unter­schrie­ben und somit ihre Unter­stüt­zung zum Ausdruck gebracht.

Mit der Unter­zeich­nung der Charta bekräf­ti­gen das Hospiz Zum Guten Hirten und die Ver­tre­te­rin­nen und Vertreter aus der Region Rotenburg (Wümme) ihr gemein­sa­mes Enga­ge­ment für eine wür­de­volle Beglei­tung in der letzten Lebens­phase – mit fach­li­cher Kompetenz, Zeit und Zuwendung. Besonders das ehren­amt­li­che Enga­ge­ment von Menschen aus der Region wurde mehrfach gewürdigt und hervorgehoben.

2025 10 08 Pres­se­text Charta Ver­an­stal­tung HZGH (zum Download)