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Qualität in der Begleitung sterbender Menschen sichern - Handbuch für stationäre Hospiz-Arbeit vorgestellt

Gemein­same Pres­se­mel­dung von Diakonie Deutsch­land, Deutscher Cari­tas­ver­band und Deutscher Hospiz- und Pal­lia­tiv­Ver­band (DHPV)

Qualität in der Beglei­tung ster­ben­der Menschen sichern – Handbuch für sta­tio­näre Hospiz-Arbeit vorgestellt

Berlin, 28. Februar 2020 – „Qualität sorgsam gestalten“ – so lautet der Titel des neuen Qua­li­täts­rah­men­hand­buchs für sta­tio­näre Hospize, das die Diakonie Deutsch­land, der Deutsche Cari­tas­ver­band und der Deutsche Hospiz- und Pal­lia­tiv­Ver­band in einem drei­jäh­ri­gen Prozess gemeinsam erar­bei­tet haben. Der 74-seitige Leitfaden wurde heute anläss­lich einer gemein­sa­men Fach­ta­gung der drei Verbände in Berlin der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt. Er zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er

- indi­vi­du­elle Bedürf­nisse der Hos­piz­gäste in den Mit­tel­punkt stellt

- Emp­feh­lun­gen für die Arbeit in der Praxis aus­schließ­lich über Fragen gibt

- an sta­tio­näre Hospize als Kleinst-Ein­rich­tun­gen des Gesund­heits­we­sens angepasst ist.

Menschen jeden Lebens­al­ters, Kinder ebenso wie alte Menschen benötigen in der letzten Lebens­phase Zuwendung und Unter­stüt­zung, ihre Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen und andere Nahe­ste­hende Beistand und Beglei­tung. Die aktuell circa 240 sta­tio­nä­ren Hospize sind ein wichtiger Teil eines ganz­heit­li­chen Netzes der Beratung, Beglei­tung und Ver­sor­gung von schwer­kran­ken und ster­ben­den Menschen. Wie jede andere Ein­rich­tung im Gesund­heits­sys­tem sind auch sta­tio­näre Hospize gefordert, die Qualität ihrer Arbeit zu sichern und stetig weiterzuentwickeln.

Maria Loheide, Vorstand Sozi­al­po­li­tik der Diakonie Deutsch­land: „Im Mit­tel­punkt der Hos­piz­ar­beit stehen der schwerst­kranke und sterbende Mensch mit seinen Wünschen und Bedürf­nis­sen sowie seine Ange­hö­ri­gen und Nahe­ste­hen­den. Das Besondere an diesem Leitfaden ist die Reflexion. Er ist erstmals komplett in Frageform ent­wi­ckelt. Aus jahr­zehn­te­lan­ger Erfahrung in der Hos­piz­ar­beit wissen wir, dass dies ganz maß­geb­lich für die Hos­piz­ar­beit ist. Es geht nicht darum, was andere denken, was am besten ist, sondern der sterbende Mensch muss vor allen anderen gehört werden.“

Im Handbuch wird bei­spiel­weise gefragt, wie Mit­ar­bei­tende darin bestärkt werden, eigene Antworten auf ethische Fra­ge­stel­lun­gen zu finden oder wie ihre Aus­ein­an­der­set­zung mit exis­ten­zi­el­len und spi­ri­tu­el­len Fragen begleitet wird.

Eva Maria Welskop-Deffaa, Vorstand Sozi­al­po­li­tik beim Deutschen Caritasverband:

„Die Begegnung mit dem Tod ist kein Kin­der­spiel. Und sie bleibt auch für die­je­ni­gen her­aus­for­dernd, für die Sterben und Ster­be­be­glei­tung zum beruf­li­chen Alltag gehören. Bei der Erar­bei­tung des Handbuchs war es uns ein wichtiges Anliegen, Hand­lungs­kom­pe­tenz der einzelnen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter zu fördern und ihnen zu helfen, Hand­lungs­spiel­räume sicher und ver­ant­wort­lich zu nutzen.“

Professor Winfried Har­ding­haus, Vor­sit­zen­der des DHPV: „Schon seit der Gründung der ersten sta­tio­nä­ren Hospize in den 1980er Jahren geht es auch um Fragen der Qualität der Ver­sor­gung und Beglei­tung. Das neue Qua­li­täts­hand­buch verbindet die Visionen und das Enga­ge­ment der Grün­der­ge­nera­tion mit den Anfor­de­run­gen, die sich durch die ver­trag­li­chen Normen und die gesetz­li­chen Wei­ter­ent­wick­lun­gen der letzten Jahre ergeben haben. Damit kann der Geist der Hos­pi­zidee bewahrt und die indi­vi­du­elle Qualität der sta­tio­nä­ren Hospize zum Wohle der ihnen anver­trau­ten Hos­piz­gäste und ihrer Zuge­hö­ri­gen erhalten und wei­ter­ent­wi­ckelt werden.“

Bei der Erstel­lung des Qualitäts-Leit­fa­dens wurde zwischen folgenden Fragen abgewogen: Was ist sinnvoll und nützlich, um sta­tio­näre Hos­piz­ar­beit dar­zu­stel­len? Was ist wichtig für sta­tio­näre Hospize? Was ist von sta­tio­nä­ren Hospizen als kleine Ein­rich­tun­gen leistbar?

Mit Hilfe des Bun­des­rah­men­hand­bu­ches erhalten sta­tio­näre Hospize den größten möglichen Gestal­tungs­spiel­raum, ihr Qua­li­täts­ma­nage­ment­sys­tem indi­vi­du­ell aus­zu­ge­stal­ten und selbst zu ent­schei­den, wie und in welcher Form sie Anfor­de­run­gen umsetzen, gestalten und nach­wei­sen wollen.

Weitere Infor­ma­tion und Download:

https://​www​.diakonie​.de/​j​o​u​r​n​a​l​/​n​a​c​h​g​e​f​r​a​g​t​-​w​a​s​-​l​e​i​s​t​e​t​-​d​a​s​-​n​e​u​e​-​b​u​n​d​e​s​r​a​h​m​e​n​h​a​n​d​b​u​c​h​-​f​u​e​r​-​d​i​e​-​h​o​s​p​i​z​a​r​b​eit