Es ist niemals zu spät
Seine unheilbare Krankheit war für Ralf Adam* der Startschuss, das Leben nochmal ganz bewusst und in vollen Zügen zu genießen. Sport treiben, im Chor singen, reisen, tauchen, Freunde treffen – all das stand bei ihm unter dem Motto
„Es ist niemals zu spät anzufangen“.
Offen und ehrlich mit seiner Krankheit umzugehen, wurde dabei zu seiner Lebensstrategie und aus prognostizierten 18 Monaten wurden schlussendlich 13 schöne gemeinsame Jahre, die Ralf Adam noch mit seiner Frau, seiner Familie und seinen Freunden verbringen konnte – auch wenn das Thema Tod immer dazugehörte.
Zuhause sein ist immer noch am schönsten – Zuhause sterben auch?
Mit der Diagnose „Gehirntumor“ stand auch diese Frage plötzlich im Leben von Ralf Adam. Operationen, Krankenhausaufenthalte, ambulante Pflege und zahlreiche Therapien – alle Möglichkeiten hatte er ausgeschöpft, um das Leben so lange wie möglich auszukosten. Als die bewegungstechnischen Einschränkungen in nur einem halben Jahr zu einer notwendigen Palliativversorgung übergingen, erzählte eine Freundin Frau Adam vom Hospiz Zum Guten Hirten. Ihr Mann war zuerst abgeschreckt von der Idee nicht zuhause zu sterben. Doch nach dem Besuch bei uns im Hospiz Zum Guten Hirten war allen schnell klar: Zuhause ist da, wo das Herz wohnt. Losgelöst vom Alltag leben, sich genießen, zusammen sein, Freunde um sich haben, die Wärme und Herzlichkeit im Haus – all das schätzt Familie Adam bis heute an ihrem Hospizaufenthalt.
Liebe bis zum letzten Winken
„Man weiß ja gar nicht, was in einem Hospiz auf einen zukommt, aber es ist total liebevoll und freundlich. Wir haben uns im Hospiz Zum Guten Hirten sehr wohlgefühlt. Es war selbstverständlich, dass ich meine einjährige Tochter immer mitnehme. Es gibt eine Spielecke, die wir viel genutzt haben. Es ist keine Einrichtung wie ein Krankenhaus oder wie eine Einrichtung für den Tod. Da ist richtig Leben drin“, berichtet die Tochter.